Dienstag, 10. Oktober 2023

Blühende Tranquilizer

Wenn man in Deutschland durch Großstädte wandelt, wird Mann omnipräsent von eine unfassbar lauten Geräuschkulisse bedrängt. Von früh Morgens bis tief in die Nacht vergeht keine Sekunde ohne Martinshorn, Hupen, kreischende Stimmen oder andere Lärmbelästigung, die zumindest mich unheimlich stresst.

Hier in Dubrovnik ist das anders. Wenn wir hier des Abends schlafen gehen, öffnen wir alle Fenster und es ist wirklich so still wie auf einer einsamen Insel. Aber auch sonst scheinen die Menschen hier die Ruhe zu genießen. 

Wenn man wie ich jetzt Grad auf dem Balkon den ersten Kaffee genießt, gibt es zwar auch das ein oder andere Vehikel das fährt oder eine Hebebühne von LKWs, die ihre typischen Geräusche macht, aber hier ist das alles erträglicher, weil es weit weniger Penetranz hat, dadie Frequenz deutlich niedriger ist.

Hier hört man kaum ein Pöbeln oder Hupen, wie man es auch aus Rom, Paris oder Berlin kennt. Hier geht man einfach seiner Wege, grüsst sich sanft, wenn man sich kennt und lächelt still, wenn dem nicht der Fall ist und sich dennoch die Blicke streifen.

Silvana ist davon überzeugt, dass es die unübertroffene Farbpracht der Blumen ist, die hier auch tief im Oktober noch an jeder Ecke die Stadt schmückt. Ich will das gern glauben, denn auch mich macht das bunte Farbspiel von großen und kleinen Gewächsen mit verspielten Blütenstempeln und einrahmen dem Blätterkranz aus lila, weiß, rot und blau sehr zufrieden. 

Es zwingt mir sogar in Momenten wie jetzt, wo wir auf unsere Wagenrechnung warten ein zufriedenes Lächeln auf das braungebrannte Gesicht, wo ich in heimatlichen Gefilden schon längst ausgerastet wäre.

Bis morgen,

Euer Ulf

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